Siedlung El Tupá hat keinen Anschluss ans Stromnetz und behilft sich mit Solarpanelen
Die Argentinier staunen nicht schlecht: Mennoniten aus der Siedlung El Tupá bitten laut der Zeitung MDZ die Regierung um die Versorgung mit Elektrizität. Das Ziel dieser Maßnahme: die Vergrößerung der Siedlung.
In El Tupá in der argentinischen Provinz San Luís leben 80 Familien hauptsächlich von der Landwritschaft, der Metallurgie und der Käseproduktion. Aber die Kolonie könnte wachsen, wenn die Siedlung auch Elektrizität hätte.
El Tupá ist eher liberal
Die Argentinier wundern sich, denn sie gehen eigentlich davon aus, dass Mennoniten auf moderne Errungenschaften keinen Wert legen. Ein Irrtum, wie MDZ jetzt in einem Artikel vom 13. April feststellt: „Dass die Mennoniten die Einführung von Technologie fordern, mag für einige überraschend sein, sollte es aber nicht. Einige Gemeinschaften sind eher konservativ, andere eher liberal. Die Siedlung aus der Provinz San Luís ist den letzteren zuzurechnen.“ Deshalb sieht man auf vielen Höfen auch PS-starke Trucks und auf den Feldern mächtige Traktoren.
Solarpanele produzieren Strom – aber zu wenig
Ganz auf Elektrizität verzichten die Mennoniten nicht, auch wenn sie keine Anbindung ans öffentliche Netz haben. Sie behelfen sich mit Solarpanelen, die auf zahlreichen Dächern montiert sind. So gesehen sind sie moderner, als mancher moderne Argentinier. Aber es reicht nicht. Sie brauchen mehr Strom. Solarzellen sind keine perfekte Lösung. Wenn die Sonne nicht scheint, fehlt die Energie. Jetzt darf man gespannt sein, wie die Provinzregierung auf das Anliegen reagiert.