Dale Hildebrand, ein Regisseur mit mennonitischem Hintergrund, hat einen Film über einen Ausschnitt der mennonitischen Geschichte gedreht, der 150 Jahre zurückliegt. „Where The Cottonwoods Grow“ (Wo die Pappeln wachsen) erzählt die Geschichte der Mennoniten, die 1874 von der heutigen Ukraine auswanderten und sich in Manitoba niederließen.
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Text und Video: Manitoba news: New film chronicles Mennonite history | CTV News
Ein Multitasking-Filmemacher
Der in Toronto lebende Filmemacher Dale Hildebrand zeigt sich als wahres Multitalent – er fungiert als Regisseur, Produzent, Autor und Kameramann in einer Person. Durch szenische Nachstellungen, seltene Bilder und Expertenkommentare erweckt er eine entscheidende Reise in der mennonitischen Geschichte zum Leben.
Vielfältige Genres und Schauplätze
Dale Hildebrand hat bereits 50 internationale Preisen und Nominierungen erhalten, darunter für den besten Film, die beste Regie, den besten Familienfilm, die beste Komödie und die beste Kameraarbeit. Er dreht und inszeniert in zahlreichen Genres und an verschiedenen Schauplätzen. Sie reichen von den Kriegsgebieten Afghanistans über die Gipfel des Himalaya bis hin zu den Ebenen Afrikas. Sein letzter Spielfilm, Road to the Lemon Grove, war der umsatzstärkste kanadische Film.
Digitale Nachbildung des Schiffes
Einer der Hauptdrehorte für „Where The Cottonwoods Grow“ war die Mennonite Heritage Village in Steinbach, ein Freilicht-Museum mit vielen alten Häusern und Scheunen, die sich hervorragend für historische Reenactment-Szenen eignen. Hildebrand durchstöberte die Museums-Archive und fand Hinweise auf das erste Schiff, das die Migranten über den Atlantik brachte. Die Baupläne dieses Schiffes, die ihm von einer englischen Werft zugesandt wurden, inspirierten ihn dazu, eine exakte computergenerierte Nachbildung zu erstellen.
Hildebrand berichtete der MBNews101, dass sein Film voller Anspielungen steckt, so dass die Leute ihn fünfmal anschauen müssten, um wirklich alle kleinen Details zu erfassen. Die Eröffnungssequenz zeigt eine Frau, die durch die verschneite Tundra von Manitoba geht, gesäumt von blattlosen Pappeln. Sie betritt ein Haus, in dem Frauen Quilts nähen. Die Frau ist die Erzählerin, die Geschichten von ihrer Auswanderung darbietet. Am Ende des Films ist der Quilt fertiggestellt.
„Alle Ecken der Welt durchforstet“
Der Film ist vollgepackt mit Prärieszenen und historischen Schauplätzen. Schwarz-weiße und körnige Szenen vervollständigen die Impression von Alter. „Wir haben für diesen Film jedes noch so kleine Archiv aus den Ecken der Welt durchforstet. Wir fügten alles zusammen, um zu zeigen, dass wir Sachen von überall her haben, genau wie bei einem Quilt“, sagte Hildebrand laut MBNews101.
Nach Informationen von Conrad Stoesz, Präsident der Manitoba Mennonite Historical Society (MMHS), wurden mit dem staatlichen Zuschuss etwa 75 Prozent der Finanzierung sicher gestellt. Einer der wichtigsten Unterstützer ist eben die MMHS.
Aufgewachsen auf einer Farm
„Ich habe so viel über diesen Film und seine Arbeit gelernt, aber auch viel über meine eigene Geschichte“, sagt Hildebrand. Er wuchs auf einer mennonitischen Farm im Outback auf, ohne fließendes Wasser, mit einer einzigen Handpumpe und einer mobilen Toilette. Der MBNews101 erzählte er, dass er nie wirklich viel über seine Vorfahren wusste. „Ich hatte keine Ahnung über ihre Geschichte“, sagt er. Das hat sich während seiner Recherche für den Film radikal geändert. „Aber ich war immer stolz darauf, Mennonite zu sein“, fügt Hildebrand hinzu.
Nächste Vorführungen: am 1. Dezember in Steinbach, am 4. Dezember in Winkler, am 15. Dezember in Winnipeg und am 19. Januar in Gretna.
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