Der Film „Die Aussprache“ von Sarah Polley über mennonitische Frauen, hat 2023 in Hollywood einen Oscar gewonnen. Den Academy Award nahm die kanadische Filmemacherin für das beste adaptierte Drehbuch entgegen. Vorlage für den Film war das Buch „Die Aussprache“ der kanadisch-mennonitischen Autorin Miriam Töws.
Bei der Entgegennahme des Preises scherzte Polley: „Zuallererst möchte ich der Academy dafür danken, dass sie sich von den Worten ‚Frauen‘ und ‚Reden‘, die so nah beieinander stehen, nicht tödlich beleidigt fühlt. Prost“. In der englischen Originalversion heißt der Film nämlich „Women Talking“ („Frauen reden“). Polley erwähnte auch die Buchautorin Miriam Toews, die 2018 das Buch schrieb, das den Film inspirierte. „Miriam Toews hat einen unverzichtbaren Roman über eine radikale Demokratie geschrieben, in der Menschen, die sich nicht in allen Fragen einig sind, es schaffen, in einem Raum zusammenzusitzen und gemeinsam einen gewaltfreien Weg nach vorne zu finden.“
Die fiktionale Geschichte hat einen wahren Kern und basiert auf den Ereignissen in einer mennonitischen Kolonie in Bolivien. Dort hatten Männer die Frauen mit einem Spray betäubt und vergewaltigt. Im Film selbst kommt der Begriff „Mennoniten“ allerdings nicht vor.
Polley zeigte sich dankbar für die Möglichkeit, mit so vielen talentierten Frauen zusammenzuarbeiten, aber sie wies auch darauf hin, dass Menschen aller Geschlechter dazu beigetragen haben, das Thema des Films auf die große Leinwand zu bringen.
Große Aufmerksamkeit für einen Film mit mennonitischem Hintergrund erlangte zuletzt „Stellet Licht“ von Carlos Reygadas. Das Werk ist sogar komplett in Plautdietsch gedreht und gewann 2007 in Cannes den Preis der Jury. Eine der Darstellerinnen war übrigens Miriam Töws.
Quelle: Globalnews.ca