Heimat – ein Begriff, der auf die Verbindung zwischen Mensch und Raum verweist. Dieses Wörtchen verbinden wir mit Gefühlen wie Zugehörigkeit, Geborgenheit. Diese Emotionen können durch einen Ort, ein Gefühl, aber auch durch ein Lied, durch Gerüche oder durch Essen vermittelt werden. Das Heimatmuseum will die Geschichte der Kolonie Menno in der Chacoheimat erzählen, in ihrer mittlerweile 95-jährigen Geschichte.
Nicht chronologisch, sondern thematisch
Mit der Einweihung des Kulturzentrums 2017 wurde das Gebäude der Aula Magna dem Betrieb Kommunikation & Kultur übergeben. Hier sollten nun der Betriebssitz mit Büroräumen und Geschichtsarchiv im Erdgeschoss und längerfristig ein Museum im Obergeschoss Platz finden. Die Fertigstellung des Museums hat nun 2 Jahre länger gedauert als ursprünglich vorgesehen bedingt durch den Brand beim Schlachthof und durch die Pandemie. Ein Museum kann so vielseitig gestaltet werden, wie es Ideen und Möglichkeiten gibt, es muss aber immer im Auftrag der Gemeinschaft stehen. Beim Heimatmuseum hat die Geschichtsabteilung der Kolonie Menno sich entschieden, nicht chronologisch vorzugehen, sondern in thematischen Bereichen verschiedene Aspekte unserer Geschichte vorzustellen: Herkunft, Glaube, Erziehung, Freizeit, soziale Verantwortung, Wirtschaft, Kommunikation und Alltagsleben.
Ein Museum soll einladen, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, ihn zu verinnerlichen. Das Heimatmuseum der Kolonie Menno greift da auf verschiedene Methoden zurück: Text, Audio, audiovisuelles Material, Ausstellungen von Artefakten und zwei Themenbereiche werden mittels virtueller Realität vermittelt (sogenannte 3D-Brillen). Damit will man die verschiedenen Sinne ansprechen und den Inhalt besser vermitteln.
Lokale Unternehmen gestalteten Vitrinen
Der Mittelraum ist offen geblieben, so dass Raum für Wanderausstellungen bleibt. Die Kosten für die Erstellung des Museums belaufen sich auf rund 500 Mio. Guaraníes. Gestalterisch hat eine Firma namens Elefante Mental aus Asunción mitgewirkt. Möbel, Vitrinen und Stromeinrichtungen wurden mit lokalen Unternehmern gemacht.
Die Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten für das Heimatmuseum sind jeweils von 8.00 bis 11.30 Uhr, Montag bis Samstag und 14.00 bis 17.00 Uhr von Montag bis Freitag. Voranmeldungen sind erforderlich; die kann man telefonisch unter der Nummer 0981 33 91 64 oder persönlich beim Empfang in der Kulturabteilung im Erdgeschoss der Aula machen. Die Teilnehmerzahl der Gruppen ist auf maximal 45 Personen begrenzt. Es werden keine Führungen gemacht, sondern der Besucher erkundet das Museum selbst.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Patrick Friesen, Loma Plata