Foto: Cityofstcatharines, Aerial view of downtown St. Catharines, CC BY-SA 4.0
Die St. Catharines United Mennonite Church feierte am 4. Juni 2023 ihren letzten deutschsprachigen Gottesdienst – 78 Jahre nach ihrer Gründung als deutschsprachige Gemeinde. Das berichtet Maria H. Klassen im Canadian Mennonite Magazin am 10. Juli.
Kirchenbesucher waren deutschprachige Mennoniten aus Russland
Die ersten Kirchenbesucher waren Flüchtlinge, die 1923 vor der kommunistischen Revolution aus Russland geflohen waren. Sie siedelten zunächst in der Prärie von Ontario. Nach dem 2. Weltkrieg kamen weitere Russland-Mennoniten nach Kanada. „Aus wirtschaftlichen Gründen kamen immer mehr Familien in die Städte, darunter auch St. Catharines“, schreibt Maria Klassen. Sie gründeten eine eigene Kirche, der erste Gottesdienst fand 1943 in einem angemieteten Saal statt, 1945 bezog die Gemeinde ein eigenes Kirchengebäude. Die Gemeinde wuchs – durch einen Zustrom mennonitischer Nachkriegsflüchtlinge und durch Zuwachs von mennonitischen Einwanderern aus Paraguay.
Englisch hält Einzug
Allmählich hielt Englisch Einzug in die Sonntagsschule und in den Gottesdienst. Englische und deutsche Gottesdienste fanden später getrennt statt, die deutschsprachigen Veranstaltungen fanden schließlich nur zweimal monatlich statt.
Deutsch im Rückzug
„In den 40er und 50er Jahren wurde Deutsch sowohl zu Hause als auch in der Kirche gesprochen“, betont Maria Klassen. Wobei in vielen Heimen auch Plautdietsch zu Hause war. „Im Laufe der Jahrzehnte eroberte Englisch allmählich die Oberhand in den Haushalten, da es in der Schule gelernt und in der Arbeitswelt verwendet wurde“, so Klassen weiter.