Foto: Martin Luther King und der Marsch auf Washington. Foto Wikipedia. Lizenz: Rowland Scherman creator QS:P170,Q7372186 Restored by Adam Cuerden
Verknüpfungen zwischen dem Bürgerrechtler und unserer Kirche
Welche Verknüpfungen gibt es zwischen Martin Luther KIngs Strategien des gewaltfreien Widerstands und dem mennonitischen Prinzip der Wehrlosigkeit? Vor allem die amerikanischen Mennoniten haben den Einfluss Kings gewürdigt. Und es gab zahlreiche Begegnungen zwischen Martin Luther King und mennonitischen Vertretern.
Das hat Tobin Miller Shearer in dem Artikel „Martin and the Mennonites: Lessons From King’s Legacy for Today“ recherchiert, der am 3. Mai 2023 in Anabaptist World erschienen ist, nachdem er schon einmal 2020 in Anabaptist Historians publiziert wurde. Tobin Miller Schearer ist an der Universität von Montana Direktor des Programms für afroamerikanische Studien und außerordentlicher Professor für Geschichte. Nach der Zählweise von Miller Shearer erschienen zwischen 1956 und Kings Tod im Jahr 1968 mindestens neunzig Artikel in der Mennonitischen Presse über und von King. Nach seiner Ermordung beschrieben so gut wie alle mennonitischen Zeitschriften Kings Wirken als positiv.
Vertreter des Mennonite Central Committee nahmen an Kings Beerdigung teil, so Miller Shearer. Keine andere Person außerhalb der mennonitischen Gemeinschaft habe mehr Einfluss auf die mennonitische Friedensposition gehabt als King, betont Miller Shearer. Nur einzelne hätten Bedenken geäußert über Kings angebliche Verbindungen zum Kommunismus. So schrieb Pamela Mueller, eine Mennonitin aus Arizona, einen Leserbrief in der Mennonite Weekly Review, in dem sie den „so genannten Reverend oder Doktor“ beschimpfte, seine Handlungen „unentschuldbar“ fand und behauptete, er sei „in kommunistischen Kreisen bekannt“.
Kings mennonitische Verbindungen
In den Jahren 1956, 1957, 1958 und 1960 seien Gruppen unter der Schirmherrschaft des Mennonite Central Committee durch den Süden gereist und seien häufig mit King zusammen getroffen. 1961 traten die afroamerikanischen Mennonitenführer Vincent und Rosemarie Harding in Verbindung mit Martin und Coretta King. Sie zogen dann nach Atlanta, um das „Mennonite Hourse“, eine integrierte Gemeinschaft von schwarzen und weißen Mennoniten, zu gründen. Danach berichteten die Hardings von häufigen Besprechungen mit King.
In den Jahren 1956, 1957, 1958 und 1960 seien Gruppen unter der Schirmherrschaft des Mennonite Central Committee durch den Süden gereist und seien häufig mit King zusammen getroffen. 1961 traten die afroamerikanischen Mennonitenführer Vincent und Rosemarie Harding (Foto l. Wikipedia, Veterans of Hope, Vincent-Harding, CC BY 4.0) in Verbindung mit Martin Luther King und seiner Frau Coretta King. Sie zogen dann nach Atlanta, um das „Mennonite Hourse“, eine integrierte Gemeinschaft von schwarzen und weißen Mennoniten, zu gründen. Danach berichteten die Hardings von häufigen Treffen und Besprechungen mit King.
King und Guy Hershberger
Der College-Professor und Friedensverfechter Guy Hershberger warb in der mennonitischen Welt besonders für King. Nach der Darstellung von Tobin Shearer empfing er ihn auch 1960 am Goshen College. Hershberger betonte, wie zentral er King und seinen gewaltlosen Widerstand für das Friedeszeugnis der Kirche hielt. Tobin Shearer zitiert Hershberger so: „Eine Sache, zu der King uns Mennoniten veranlassen sollte, ist es, einen gründlichen Blick darauf zu werfen, was wir unter Widerstandslosigkeit verstehen.“
Der Bischof der Lancaster Conference, Paul Landis, berichtete, dass eines der ersten Dinge, die King zu ihm sagte, war: „Wo seid ihr Mennoniten gewesen?“ und fügte hinzu: „Ich habe eure täuferische Geschichte und Theologie gelesen… zu der Zeit, als wir euch am meisten brauchten, wart ihr nicht da.“ Nach Tobin Shearer habe King sich auch mit mennonitischen Gemeindeleiterin in Chicago und Cleveland getroffen.
Kings Vermächtnis für Mennoniten
In den folgenden Jahrzehnten erwies sich King weiterhin als einflussreich. Der Leiter des Mennonite Minority Ministries Council, John Powell, schrieb, dass Kings Tod ihn dazu veranlasste, in das Pastorenamt einzutreten und der Kirche weiter zu dienen. Schwarze Mennoniten wiesen auf die Rassismus-Diskussion vor dem Mord Kings und danach hin. In Interviews erwähnten zahlreiche mennonitische Führungspersönlichkeiten Kings Einfluss auf ihre Arbeit zum Thema Rassismus in der Kirche.
Foto oben: Martin Luther King und der Marsch auf Washington. Copyright: Wikipedia. / Rowland Scherman creator QS:P170,Q7372186 Restored by Adam Cuerden InfoFieldSee file page for creator info., Civil Rights March on Washington, D.C. (Dr. Martin Luther King, Jr. and Mathew Ahmann in a crowd.) – NARA – 542015 – Restoration,