Demonstranten der Glaubensgemeinschaft werfen Israel Völkermord vor
Endlich eine mennonitische Aktion, die nicht nur in den USA für Aufsehen gesorgt hat. Die Washington Post, The Independent, Daily Mail und viele andere Medien berichteten darüber. Doch bei näheren Hinsehen kommen Zweifel an der moralischen Haltung der Gruppe auf.
Was ist Mitte Januar in Washington geschehen? Wir stützen uns bei unserem Bericht auf einen Artikel der Washington Post, der so ähnlich auch in anderen Medien erschienen ist. Etwa 130 mennonitische Demonstranten wurden bei einer gemeinsamen Aktion am Dienstag, 16. Januar, im Viertel des US-amerikanischen Kongresses, dem Capitol Hill, kurzfristig verhaftet. Sie hatten lautstark einen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert, so die Polizei und die Organisatoren des Protests.
Demonstranten skandieren „Feuer einstellen!“ und „Lasst Gaza leben!“
Ein Video, das von einer Gruppe namens Mennonite Action (https://www.mennoniteaction.org/jan-16-day-of-action) in den sozialen Medien verbreitet wurde, zeigt, wie Demonstranten im Cannon House Office Building (ältestes Bürogebäude des US-Kongresses) festgenommen werden, während sie Hymnen singen oder „Feuer einstellen!“ und „Lasst Gaza leben!“ skandieren.
Auf der Website des Veranstalters Mennonite Action wurde ein dauerhafter Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln und ein Ende der Besetzung Palästinas“ gefordert. „Mennonite Action“ ist eine Bewegung von Mennoniten, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen – offensichtlich einseitig.
Brennemann nennt Israels Gegenreaktion „Völkermord“
Auf welcher Seite die Gruppe steht, wird schnell deutlich. Fox nannte die Demo einen „propalästinensische Protest“. Zwar fordern die Protestler auch die Befreiung israelischer Geiseln, aber wichtiger ist ihnen die „Hilfe und Unterstützung für Palästina und den Nahen Osten“. Ihren wahren Geist offenbaren sie, als Action-Sprecher Jonathan Brenneman, vom „israelischen Völkermord“ spricht. Damit stellt sich die Mennoniten-Aktion an die Seite von Ländern wie der Türkei, Ländern der arabischen Welt, die neben Südafrika Vorwürfe des Völkermord gegen Israel erheben – alles nicht gerade demokratische Leuchttürme.
TAZ mit Klarstellung
Die TAZ verweist auf die Herkunft des strafrechtlichen Begriff des Völkermordes (Siehe LInk oben: „Südafrikas Klage gegen Israel“): „1948 wurde das Verbrechen des Genozids im internationalen Strafrecht verankert, als Reaktion auf die Vernichtung von sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten. Heute ist es ausgerechnet der weltweit einzige jüdische Staat, der sich einer solchen Anklage stellen muss.“ Im Holocaust haben auch Mennoniten eine unrühmliche Rolle gespielt. Man lese das Buch von Ben Goossen „Chosen Nation“. Dass zumindest Teile dieser Glaubensgemeinschaft für die Seite Partei ergreifen, die eine totale Auslöschung Israels fordert, ist befremdlich.
Wenn etwas Genozid ist, dann der Hamas-Überfall
Die TAZ hingegen sieht den Völkermord eher bei den Palästinensern: „Israel ist von einer terroristischen Gruppe angegriffen worden, die Zivilisten folterte, ermordete und entführte. Eine Gruppe, die immer wieder deklariert, dass sie Israel vernichten und Juden ermorden möchte. Wenn etwas Genozid ist, dann das.“
Aber was passierte genau in Washington? Die Polizei des US-Kapitols berichtet, dass eine Gruppe von Personen das Cannon House Office Building nach einer Kontrolle legal betreten habe. Etwa 130 Personen wurden verhaftet und wegen „Bedrängung, Behinderung oder Belästigung“ gemäß dem D.C. Code angeklagt, so die Behörde. „Demonstrationen sind in den Gebäuden des Kongresses nicht erlaubt. Als sie anfingen zu protestieren und sich weigerten, damit aufzuhören, haben wir begonnen, sie zu verhaften“, heißt es in der Erklärung.
Horst Martens
Ich empfehle dem Autor, das Buch von Ilan Pappe „Die ethnische Säuberung Palästinas“ zu lesen und sich anderweitig zu informieren.
Mit der Teilungsresolution der UN-Vollversammlung vom 29. November 1947 wurde die völkerrechtliche Grundlage für ein Staat Israel und ein Staat Palästina gesetzt, es ist die Grundlage des Staates Palästina und Israel, auch der UN-Sicherheitsrat hat das wiederholt bekräftigt. Gaza, Westjordanland und Ostjerusalem sind von Israel völkerrechtswidrig besetzt und wird von Israel völkerrechtswidrig besiedelt.
Gaza ist ein Gebiet, das seit Generationen von der Atommacht Israel besetzt ist, die über eine der schlagkräftigsten Armeen der Welt verfügt und keine Demokratie ist.
Der Angriff der Hamas am 7. Oktober ist ein Verbrechen, hat aber nichts mit Völkermord zu tun.
Zu behaupten, dass sich „Mennonite Action“ einseitig für Frieden einsetzt, ist schlichtweg die Unwahrheit! Denn sie rufen ihre politischen Kräfte auf, diesen Krieg nicht länger zu unterstützen und zu finanzieren, die Besetzung Palästinas zu beenden und für eine politische Lösung einzutreten, die das Leben sowohl der Palästinenser als auch der Israelis würdigt.
„Eine sichere und unbedrohte Sicherheit Israels kann es nur geben, wenn auch das Recht der Palästinenserinnen und Palästinenser auf universelle Menschenrechte und staatliche Selbstbestimmung verwirklicht wird.