Der Eiffelturm - Symbol für den Sehnsuchtsort Paris auch während der Spiele 2024. ©Bild von Pete Linforth auf Pixabay.

Sprinterin Xenia Hiebert: von Loma Plata nach Paris

Die plautdietsche Mennonitin Xenia Hiebert vertritt Paraguay bei den Olympischen Sommerspielen 2024 vom 26. Juli bis 11. August in Paris.

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Start im 100-Meter-Lauf

Die Sprinterin tritt im 100-Meter-Lauf an. Sie lebt in Loma Plata in der Kolonie Menno im Chaco Paraguays und ist Mitglied der Manoah Mennonite Church. Sie ist wohl die erste Plautdietsche, die an Olympischen Spielen teilnimmt.

Ich will ein Zeugnis für andere sein“

In einem spannenden Interview von Chefredakteur John Wesley Dyck äußert sich Xenia Hiebert in der Mennonitischen Post vom 12. Juli: „Im Januar 2020 hat Gott durch andere Personen zu mir gesprochen und mir ganz klar gesagt, dies ist dein Lebensauftrag.“ Außerdem betonte sie: „Ich will ein Zeugnis sein für andere,ich will die christlichen Werte ausleben. … Er (Gott) hat mir sehr klare Zeichen gegeben, dass Er will, dass ich nach Paris fahre.“

Die schnellste Frau von Paraguay

Ihr Ziel in Paris ist es, den 100-Meter-Rekord für Paraguay zu brechen, den sie im November mit 11,61 Sekunden aufgestellt hatte. Sie ist sozusagen die schnellste Frau von Paraguay. Die 100-m-Vorläufe der Frauen finden am 2. August statt. „Ich möchte den nationalen Rekord verbessern und in die nächste Runde einziehen“, sagte sie der paraguayischen Zeitung „Ultima Hora“ am 15. Juli. Die Teilnahmeberechtigung erhielt sie durch eine „Wildcard“ als beste paraguayische Sprinterin.

„Ich habe mich in das Laufen verliebt“

Laut „Ultima Hora“ hat Xenia Hiebert sich schon in der Grundschule immer durch Geschwindigkeit und Weitsprung hervorgetan. Allerdings spielte sie zunächst Volleyball, da es im Chaco keine Leichtathletikförderung gab. Ihre Fähigkeiten konnte sie verbessern, als sie zum Studium nach Asunción ging. „Ich habe mich in das Laufen verliebt“, betont sie. Sie fühlt sich gut, „wenn der Wind stark in ihre Ohren bläst“ und wenn sie „das Geräusch des Bodens unter ihren nackten Füßen spürt“. Vor vier Jahren wurde sie Profi und ließ mit ihren Leistungen aufhorchen.

„Motivationsquelle für Sportler im Chaco“

Ein Ziel von Xenia Hiebert ist laut Ultima Hora auch, die Leichtathletik im Chaco zu fördern. „Ich möchte eine Motivationsquelle für Sportler in der Region sein, aber auch für Menschen, die ihre Träume verwirklichen wollen.“ Im 2023 wurde in Filadelfia die erste Leichtathletikbahn „Chaco High Performance Center“ eingeweiht, die aus einem Laufbereich, einem Sprungbereich und Wurfbereichen besteht. b

2 Gedanken zu „Erste Plautdietsche bei den Olympischen Spielen“
  1. „Ich will ein Zeugnis sein für andere,ich will die christlichen Werte ausleben. … Er (Gott) hat mir sehr klare Zeichen gegeben, dass Er will, dass ich nach Paris fahre.“
    – naja, Christliche Mission hat Paris nach der Eröffnung mit Verballhornung des Abendmahls und Symbolik der apokalyptischen Reiter auch BITTER NÖTIG

  2. 2023 schrieb ich im „Wochenblatt“ einen Bericht über Xenia Hiebert. Ich trainiere mit ihr im Stadion bei der SND Arena in Asuncion und kann so ihre Karriere nah verfolgen. War selber Hochsprung-Weltmeister bei den Masters 2018 und weiß wie Sportler ticken.
    Als ich den erwähnten Bericht schrieb, da war die Olympia-Teilnahme 2024 für die sympathische Xenia noch ein Traum. Dennoch hatte ich so ein Gefühl. Ich starte auch in Deutschland und bat dort die momentane Spitzensprinterin Gina Lückenkämper, falls Xenia in Paris in den Startblöcken neben ihr auftauchen sollte, ihr ein paar aufmunternde Worte zu sagen. Was ich auch in meinem Wochenblatt-Bericht erwähnte. Es war aber noch sehr ungewiß ob Xenia in Paris überhaupt an den Start gehen würde.
    2. August 24 Paris: Ich denke ich drehe durch am Fernseher. Es sind noch 2 von 8 Vorläufen über 100 m der Frauen offen. Weder Gina noch Xenia waren bisher dabei. Ja sollte denn meine absolut unwahrscheinliche Zukunftsvision sich bewahrheiten? Fast. Xenia startete im zweitletzten Vorlauf zusammen mit der Deutschen
    Rebekka Haase und verpaßte den gemeinsamen Vorlauf mit Gina Lückenkämper nur um einen Lauf. Um ein Haar hätte sich meine „haarsträubende“ Vision realisiert.
    Gerhard Wenzke

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